Nützliche Tipps vom Landschaftsgärtner

Im Rahmen der Reihe „Garten aktuell“ haben Aussteller des Verbandes Landschafts-, Garten- und Sportplatzbau Baden-Württemberg während der Gartenschau die Besucher regelmäßig im Treffpunkt Grün oder in ihren Schaugärten über aktuelle Themen rund um den Garten informiert. Anbei einige Auszüge aus den Vorträgen.

Gartenarchitektur – von der Planung bis zur Ausführung

(hau) Im Rahmen der Reihe „Garten aktuell“ informierte Frieder Weigand, Geschäftsführer von natur art GmbH, Lebendige Garten- und Landschaftsgestaltung, Markgröningen, in seinem Schaugarten auf der Gartenschau in Mühlacker über das Thema Gartenarchitektur.

Der Landschaftsarchitekt leitete seinen Vortrag mit einem Exkurs in die Gartengeschichte ein. Angefangen von den Tempelgärten der alten Ägypter über die Lustgärten im Mittelalter bis hin zu den luxuriösen Barockgärten, den weitläufigen englischen Landschaftsgärten und schließlich den großen Volksparks für jedermann. Die Kunst Gärten und Parks zu entwerfen bezeichnet man heute als Landschaftsarchitektur. Momentan prägt der „New German Style“ das Bild des öffentlichen Grüns - mit eher wiesenartigen, naturnahen Pflanzungen, beeinflusst von den großen Gartengestaltern wie Wolfgang Oehme und Piet Oudolf.

"Der Entwurf eines Gartens ist ein Prozess. Hier gibt es äußere Rahmenbedingungen, auf die man reagieren kann und muss und individuelle Faktoren, die man einwirken kann, “ so Frieder Weigand. Folgende äußere Rahmenbedingungen spielen beim Entwerfen eines Gartens eine maßgebende Rolle:

  • Unmittelbare Umgebung
  • Größe der Grundstücksfläche
  • Gebäude
  • Topografie/Relief
  • Klima/Licht
  • Bestandsbäume

Individuelle Faktoren, die der Planer mit dem Bauherr zusammen festlegt, sind die Zonierung/ Funktionen, Wegeführung/Sichtachsen, Formensprache/Stilrichtung sowie die verwendeten Materialien. „Eine enge Kommunikation zwischen Planer und Bauherr ermöglicht einerseits spontane Änderungen und eine flexible Umsetzung und andererseits die richtige Pflege des Gartens, “ gibt der Landschaftsarchitekt Frieder Weigand seinen Zuhörern mit auf den Weg.

Natursteinverarbeitung im Hausgarten

(hau) Im Rahmen der Reihe „Garten aktuell“ informierte Max Hohenschläger, Geschäftsführer von Hohenschläger GmbH Garten- und Landschaftsbau, Mühlacker, am Treffpunkt Grün auf der Gartenschau in Mühlacker über das Thema Naturstein.

Natursteine sind natürlich entstandene Gesteine. Jeder Naturstein ist in der Beschaffenheit und Struktur verschieden. Sandstein etwa ist ein Ablagerungsgestein (Sedimentite) und lässt sich dementsprechend gut bearbeiten. Gneis gehört dagegen zu den so genannten Umwandlungsgesteinen (Metamorphite). Diese entstanden unter Druck z.B. durch Kontinentalverschiebung und sind dementsprechend hart auch in der Bearbeitung Je nach Gesteinsart die Oberfläche unterschiedlich bearbeitet werden: geschliffen, gestockt, gesägt, poliert, oder spaltrau.

Um dem eigenen Garten neue Strukturen zu verleihen, die durch Individualität und Qualität bestechen und dabei natürliches Flair bewahren, sind Natursteine das ideale Material. Sie sind einer der ursprünglichsten Baustoffe überhaupt, praktisch ewig haltbar.

„Bei der Gestaltung mit Naturstein darf man ruhig den Charakter des Steines sehen. Bei einer Treppe mit spaltrauen Kante da steckt richtig Leben drin!“, sagt der Regionalvorsitzende vom Verband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Baden-Württemberg e.V.

Bei der Ausführung von Objekten mit Naturstein sind unbedingt zu beachten:

  • Funktion geht immer vor Gestaltung!
  • Rutschfestigkeit! (Oberflächenbearbeitung)
  • Wasser muss immer abgeleitet werden! (Entwässerung)

Wer sich dafür interessiert, eine Terrasse zu errichten, eine neue Wegeführung zu realisieren, oder einfach dem Garten mit einer Natursteinmauer ein neues Gesicht zu geben, erhält die beste Beratung bei einem Landschaftsgärtner.

Saftig grüner Rasen

(hau) Im Rahmen der Reihe „Garten aktuell“ informierte Ralf Schmidt, Gärtnermeister bei Garten Moser GmbH u. Co. KG Grün- und Landschaftspflege aus Mühlacker, über das Thema Rasen.
Der Rasen ist ein selbstverständliches Element der heutigen Gartengestaltung. Mal genutzt als Spielfläche, mal um eine kostengünstige Flächenbegrünung zu erreichen oder auch als bewusst eingesetztes wertvolles Gestaltungselement. Rasenflächen schaffen umgeben von Bepflanzung und Gebäuden weiten Raum, bringen Eleganz oder machen den Garten einfach zu einer erweiterten Wohn- und Spielfläche. Egal, wie die Rasenfläche genutzt wird, bedarf es sowohl bei der Anlage, als auch bei der nachfolgenden Pflege in le besondere Aufmerksamkeit.
„Bei einer Neuanlage ist eine gute Bodenvorbereitung durch Lockerung und eine auf die anstehenden Bodenverhältnisse abgestimmte Bodenverbesserung durch Kompost und grobem Sand erforderlich“, rät Ralf Schmidt. „Ebenso unerlässlich ist die Auswahl eines den Licht - und Nutzungsverhältnissen angepassten Qualitätssaatguts sowie eine gleichmäßig ausgebrachte Startdüngung.“

Seine Pflegetipps:

  • Regelmäßiger Schnitt bei einer Schnitthöhe von 4-5 cm, bei Schattenlagen 6 cm, wobei maximal ein Drittel zurückgeschnitten werden sollte.
  • Regelmäßig Düngen mit einem Depotdünger, verteilt auf 3 Gaben (April/Juni/September); die letzte Düngergabe sollt ein Kalibetonter Dünger zur Kräftigung für den Winter sein.
  • Wässerung bei länger anhaltenden Trockenperioden, jedoch nicht täglich mit kleinen Gaben sondern 1-2x wöchentlich. 10cm tief.
  • Unkraut kann durch gezielte selektive Behandlung sowie Optimierung der Nährstoffversorgung und Bodenverhältnisse begegnet werden.

Auch bei aufmerksamer Pflege sind gegebenenfalls regenerative Arbeiten notwendig:

  • Das Vertikutieren – hier werden mittels Schlitzmesser einmal im Jahr Moos und Rasenfilz entfernt. Dadurch wird der Rasen zur Bestockung angeregt und bekommt mehr Luft.
  • Durch Aerifizieren – mit Metallstifte Löcher in den Boden treiben – wird Sand zur Bodenverbesserung in den Wurzelraum gebracht und somit Verdichtungen beseitigt.
  • Aufwuchs kann durch gezielte selektive Behandlung sowie Optimierung der Nährstoffversorgung und Bodenverhältnisse begegnet werden.
  • Eine spezielle Nachsaatmischung beseitigt Kahlstellen. Soll es schnell gehen, können auch einzelne Stellen mit Fertigrasen ausgebessert werden.

Gartengestaltung mit Holz

(hau) Im Rahmen der Reihe „Garten aktuell“ informierte Max Hohenschläger, Geschäftsführer von Hohenschläger GmbH Garten- und Landschaftsbau, Mühlacker, in seinem Schaugarten auf der Gartenschau in Mühlacker über das Thema Holz.

Der Regionalvorsitzende vom Verband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Baden-Württemberg e.V. brachte als Anschauungsmaterial verschiedene Holzarten für den Außenbereich mit wie Sibirische Lärche, Thermoesche, Mahagoni und Stauseeholz aus Brasilien. Diese Holzarten unterscheiden sich im Wesentlichen in ihrer Beschaffenheit und somit auch in der Dauerhaftigkeit. „Nehmen Sie für Ihre Holzterrasse eine kompakte Holzart mit glatter Oberfläche", rät Max Hohenschläger. "Denn hier kommt der Holzcharakter am besten zur Geltung und man kann darauf prima barfuß laufen.“

Holz ist ein vielseitig einsetzbarer Werkstoff und kann im Garten in verschiedenen Formen wie beispielsweise einer großen Holzterrasse für Familienfeste, einem platzsparenden Sichtschutz, elegante Sitzgelegenheiten oder in Form eines modernen Gartenhäuschens verwendet werden. Des Weiteren lässt sich Holz ausgezeichnet mit anderen Werkstoffen wie Stahl, Beton, Glas und Naturstein kombinieren. So können ganz individuelle und auch raffinierte Bereiche im Garten entstehen. Dies zeigte Max Hohenschläger mit eindrucksvollen Bildern.

Bei der Ausführung von Objekten mit Holz sind unbedingt folgende Dinge einzuhalten und zu beachten, und dazu sollte das Know-How eines Landschaftgärtners bezgezogen werden:

  • Konstruktiver Holzschutz
  • Physikalische Eigenschaften der Materialien
  • Dehnfugen einplanen
  • Dauerhaftigkeitsklasse des Holzes.

Giftpflanzen

(hau) Im Rahmen der Reihe „Garten Aktuell“ informierte Sonja Hottinger, Freie Garten- und Landschaftsarchitektin, Königsbach-Stein, am Treffpunkt Grün des Verbandes Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e. V. auf der Gartenschau in Mühlacker über das Thema Giftpflanzen.

Pflanzen machen einen Garten erst lebendig. Frühblüher wie Krokusse, Tulpen oder Kugellauch geben dem Garten die ersten Farbtupfer. Im Sommer wechseln sich einjährige Blütenpflanzen und Stauden in ihrem Farben- und Formenreichtum ab. Doch es gibt viele Gartenpflanzen, die leicht bis stark giftig sind.

Folgende Pflanzen sollten nur mit Handschuhe angefasst werden:
Blauer Eisenhut, Riesenbärenklau und Fingerhut. Weitere Giftpflanzen sind: Seidelbast, Goldregen, Stechpalme, Pfaffenhütchen, Ambrosia, Hundspetersilie, Aronstab, Tollkirsche und Wasserschierling.

Bitte darauf achten, dass Kinder nicht mit den Pflanzen in Berührung kommen.

Schwimm- und Zierteiche im Hausgarten

(hau) Im Rahmen der Reihe „Garten aktuell“ informierte Marc Wiesemann, Geschäftsführer von natur art GmbH, Lebendige Garten- und Landschaftsgestaltung, Markgröningen, in seinem Schaugarten auf der Gartenschau in Mühlacker über das Thema Naturnaher Teichbau.

Wasser ist die Quelle des Lebens. Es übt auf Mensch und Tier eine gleichermaßen hohe Faszination aus. Sein Anblick regt zum Träumen, sein Rauschen und Plätschern zur Meditation an und es ist Lebensraum für eine Fülle seltener Pflanzen und Tiere.

Ob Teich oder sogar ein Schwimmteich - alles ist möglich, aber nicht immer einfach. Lage, Tiefe, Modellierung, Substrat, Bepflanzung und nicht zuletzt die Art der Abdichtung spielen eine Rolle. Soll es Folie, Lehm oder etwas anderes sein? Außerdem: Muss es überhaupt ein Teich sein? Oder gar ein Schwimmteich? Einfach abtauchen. Schwimmteiche sind eine Oase für Fitness und Wellness, ein neuer Lebensraum für Mensch und Natur.

„Ein Schwimmteich unterteilt sich in verschiedene Bereiche: den klassischen Schwimmbereich und die naturbelassenen Randbereiche mit Röhricht und Uferpflanzen“, sagte Marc Wiesemann. „Dieser Uferbereich hält das Wasser sauber, indem er Laub, Blüten und Samen zurückhält, Nährstoffe verbraucht und für den notwendigen Sauerstoffeintrag sorgt, “ so Wiesemann weiter.

Das ökologische Gleichgewicht eines Teiches hängt außerdem stark von der Bepflanzung ab. So sind die Pflanzen sorgfältig auszuwählen und reichlich einzupflanzen. Neben den Röhricht und Uferpflanzen, sollten auch Unterwasserpflanzen ihr Plätzchen haben. Pflanzen wie der Froschlöffel fühlen sich eher an den seichten Stellen wohl. Schwimmblattpflanzen wie die Seerose und die Seekanne sorgen für eine gewisse Beschattung der Wasseroberfläche. Kleine Tiere wie Einzeller, der Wasserfloh oder Kleinkrebse filtern das Wasser und sorgen und somit für einen ausgeglichen Wasserhaushalt.

Damit der naturnahe Teich ein voller Erfolg wird, gibt es bei der Ausführung einiges zu beachten. Hier die wichtigsten Tipps vom Techniker des Garten- und Landschaftsbaus Marc Wiesemann:

  • im Labor eine Wasseranalyse des Füllwassers machen lassen
  • den Uferbereich einmal im Frühjahr komplett abmähen (Sense, Freischneider)
  • Algen bei Bedarf schonend aus dem Wasser.

Gartenschaubüro „Gartenschau Enzgärten“ · 75417 Mühlacker · Telefon 07041 876-10